Universitäten in Deutschland

Als erste Universität Mitteleuropas, an der hauptsächlich Deutsche und Italiener gelehrt haben, gilt die Universität in Prag, die 1348 gegründet wurde. Seitdem hat sich die Ausbildung an Universitäten stark verändert und immer wieder modernisiert. Im Laufe der Jahrhunderte kamen immer mehr Fakultäten dazu, die dem erweiterten Wissensstand und den Veränderungen der Zeit Rechnung trugen.

426 Hochschulen in Deutschland

Die aktuelle Liste der Universitäten und Hochschulen in Deutschland verzeichnet 426 Hochschulen, von denen 106 staatliche und staatlich anerkannte Universitäten sind. Diese Universitäten decken alle Fachbereiche ab und vergeben unterschiedliche Abschlüsse, die für akademische Berufe qualifizieren und es Absolventen ermöglichen, selber wissenschaftlich in ihrem Fachbereich tätig zu werden. Neben den klassischen Fakultäten der Universitäten, wie Theologie, Rechtswissenschaften und Medizin, können in Deutschland auch zahlreiche Studiengänge in neuen Fachbereichen absolviert werden. Neue Studiengänge sind beispielsweise Urbanistik, Entertainment Producing und Digital Transformation. Wissenschaftliche Fachkenntnisse und Abschlüsse in neuen Studiengängen sind zunehmend gefragt, und Veränderungen und Erweiterungen des Lehrangebots gehören zur Tradition der Universitäten.

Vom Zuhörer zum Bachelorkandidat

Nicht nur das Lehrangebot der Universitäten in Deutschland hat sich stark verändert, sondern auch die Art der Universitätsausbildung und die Hierarchie der Abschlüsse. Während es anfangs an den Universitäten darum ging, gelehrten Personen in Vorlesungen zuzuhören und wissenschaftliche Probleme, Theorien und praktische Kenntnisse zu erlangen, hat sich das Studium stark bürokratisiert. Während früher ein mehrjähriger Aufenthalt und das aktive Studium genügt haben, um sich zum Gelehrten einer Fakultät zu bilden, müssen heute festgelegte Studienleistungen erbracht werden, die in den Studienordnungen der einzelnen Universitäten festgelegt sind. Die Einführung von Abschlüssen, die ein erfolgreiches Universitätsstudium bescheinigen, ist hier das beste Beispiel. Durch diese Formalisierung der Ausbildung sollen eine Vergleichbarkeit der Ausbildung und Einhaltung wissenschaftlicher Standards sichergestellt werden. Zuletzt wurden dazu die Studienordnungen der Universitäten in Deutschland auf das Erlangen von Bachelor- und Masterabschlüssen ausgelegt. Dadurch sollen Studienabschlüsse international vergleichbar sein und einzelne Studienleistungen leichter von anderen Universitäten anerkannt werden.

Tradition und Zukunft der Universitäten

Zahlreiche Universitäten haben eine jahrhundertelange Tradition und sich in ihren Fachbereichen eine hervorragende Reputation aufgebaut. Einige Universitäten in Deutschland gehören dabei regelmäßig in allen internationalen Vergleichslisten zu den besten Universitäten der Welt. Die Zukunft der Universitäten liegt jedoch nicht nur in der wissenschaftlichen Konzentration auf ihre jeweiligen Fachgebiete, sondern in der stetigen Modernisierung des Lehrangebots und der Forschung nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die dann an ihre Studenten vermittelt werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, über die Grenzen der klassischen Fakultäten hinweg, spielt dabei eine immer größere Rolle. Wissenschaftliche Probleme können in vielen Bereichen nur noch mit Experten aus mehreren Fachbereichen angegangen werden und gewonnene Erkenntnisse und Forschungsergebnisse werden oft in verschiedenen Fachbereichen angewendet. Hier stehen die Universitäten vor der Herausforderung, nicht nur interdisziplinäre Forschung zu fördern, sondern gleichzeitig die Integrität ihrer klassischen Fakultäten zu erhalten.